Nächste Louvre-Panne: Nach Juwelen-Diebstahl jetzt Hunderte Kunstwerke beschädigt
Er ist mit neun Millionen Besuchern pro Jahr das beliebteste Museum der Welt, er hat seit 1793 Geschichte geschrieben und beherbergt Leonardo DaVincis weltberühmte Mona Lisa: der Louvre. Nach 232 Jahren Zeit- und Kunstgeschichte gerät das Pariser Museum aber immer öfter in die Negativschlagzeilen, die Kritik an den Verantwortlichen wird immer lauter.
Nach dem spektakulären Diebstahl, bei dem im Oktober die Juwelen im Wert von 88 Millionen Euro gestohlen wurden, und den damit aufgedeckten massiven Sicherheitsmängeln, sorgt jetzt eine weitere Panne für Aufsehen. Wie der stellvertretende Verwaltungschef Francis Steinbock Sonntagabend gegenüber der Nachrichtenagentur AFP bestätigte, seien durch einen Wasserschaden Hunderte Druckwerke beschädigt worden. Betroffen seien zwischen 300 und 400 Werke aus der Bibliothek zum ägyptischen Altertum. Die Zählung laufe aber noch. Es handele sich um Ägyptologie-Zeitschriften aus dem 19. und vom Beginn des 20. Jahrhunderts sowie um von Forschern genutzte wissenschaftliche Dokumentationen.
Dem Museum zufolge wurde der Wasserschaden bereits Ende November entdeckt. Entstanden sei er durch die versehentliche Öffnung eines Ventils im hydraulischen Heiz- und Belüftungssystem der Ägyptologie-Bibliothek. Der schlechte Zustand des Heiz- und Belüftungssystems sei bereits bekannt gewesen, Reparaturen habe man jedoch erst für den September 2026 geplant.
Die neue Panne ist allerdings kein Einzelfall. Laut Kritikerin gab es bereits mehrfach Wasserschäden und immer wieder massive Sicherheitsprobleme, Umbau- und Renovierungsarbeiten seien immer wieder auf die lange Bank geschoben worden. Erst im Jänner hatte Frankreichs Präsident Emmanuel Macron ein großes Umbauprogramm angekündigt, bei dem das weltberühmte Museum einen neuen monumentalen Eingang und einen eigenen Ausstellungsraum für die Mona Lisa bekommen soll.
Ebenfalls angekündigt und bisher ebenfalls nicht in die Tat umgesetzt: Nach dem Juwelen-Diebstahl kündigte Museumsdirektorin Laurence des Cars die Einrichtung einer mobilen Polizeiwache im Louvre an. Außerdem sollen bis Ende des Jahres 100 neue Überwachungskameras im Museum angebracht werden. Kritiker sprechen von einer Farce, müssten doch die Versprechen in den nächsten 23 Tagen umgesetzt werden.
